Der Kursanstieg im SMI wird schon seit Wochen durch negative Divergenzen in den Momentumsindikatoren begeleitet. Dazu kommt das an vielen Tagen geringe Handelvolumen, wobei dann trotzdem ein Kursanstieg erfolgte. Negative Divergenzen werden auch bearische Divergenzen genannt. Während der Index auf neue nacheinander steigende Hochpunkte steigt, folgt der Momentums-Indikator (kann auch der RSI sein) dieser Bewegung nicht nach. Er bildet fallende Hochpunkte heraus. Die Kraft der bullischen Marktteilnehmer schwindet und damit auch die Fähigkeit die Kurssteigerungen weiter zu stützen.
Wenn im Zusammenhang mit Charts von Divergenzen die Rede ist, wird damit meist eine Situation beschrieben, bei der sich Preistrend noch in die bisherige Richtung bewegt, die Momentumindikatoren diesen Trend aber bereits abgebrochen haben.Handelt es sich um negative Divergenzen (also einem Momentumabfall bei gleichzeitig noch intakter Aufwärtsbewegung), könnte man die Situation auch mit der eines bergaufwärts fahrenden Autos vergleichen, dessen Motorendrehzahl abfällt: Der Drehzahlmesser sinkt ab (das Momentum stagniert oder sinkt). In der Folge naht der Stillstand, unter Umständen sogar die Wegumkehr.
Divergenzen verdienen insbesondere dann Beachtung, wenn sie in Zusammenhang mit bestimmten Chart-Strukturen, etwa einer Trendwendeformation zu sehen sind. Ihr Auftreten alleine ist zwar kein Handlungssignal, sollte aber (bei negativen Divergenzen) in einer angepassten, defensiveren Strategie (positive Divergenzen: offensivere Strategie) Niederschlag finden. Die Ausbildung von Divergenzen kann sich in einzelnen Fällen über mehrere Sequenzen hinziehen. In der Regel gilt, dass die nächste Bewegung umso heftiger wird, je zeitlich breiter die Divergenzen angelegt sind.
Quellen:
- Stephen KLINGER, "Identifying Trends width Volume Analysis"
- Invest
