Ein weiteres Beispiel, warum es sinnvoll ist, die bestehende Position solange wie möglich mit dem Trend laufen zu lassen, ist die Aktie von Softbank, die in Abbildung 26 im Wochenchart dargestellt ist. Hier kam es im August 2005 zu einem Ausbruch aus einer über mehrere Jahre gebildeten symmetrischen Dreiecksformation. Zuvor fiel der Kursverlauf unterhalb der Dreiecksunterkante zurück, was sich auf Basis des Tagescharts als Flagge erkennen lässt und eine günstigere Absicherung einer in den Ausbruch aus dem Dreieck eingegangen Position zuließ. Das Ziel dieser Flagge wurde bei 38,5 Euro schnell erreicht, so dass die Position halbiert und der Stopp-Loss für die Restposition auf den Einstieg angehoben werden konnte. Wie sie im Kursverlauf sehen können, stieg die Aktie aber in der Folge noch sehr stark weiter und weist zum Zeitpunkt der Darstellung gegenüber einem Einstieg an der Dreiecksoberkante einen Gewinn von über 90 % auf.

Hier sollte nochmals verdeutlicht werden, dass sich ein Markt problemlos viel stärker bewegen kann als erwartet, wenn ein Trend erstmal etabliert wurde. Insofern bietet es sich an, eine Tradingposition so lange laufen zu lassen wie es der Markt zulässt, um ein Maximum an Gewinn daraus zu ziehen. Möglichkeiten einen Stopp-Loss nachzuziehen gibt es viele. Zum einen kann der Stopp-Loss sinnvoll jeweils unter das letzte kurzfristige Konsolidierungstief gesetzt werden. Die Position wird nach diesem Prinzip erst dann aufgelöst, wenn der Trend, gemäß der anfänglich beschriebenen Trenddefinition, wahrscheinlich beendet ist. Darüber hinaus bietet sich die Möglichkeit, den Stopp-Loss an der exp. GDL 50 anzupassen. Solange der Markt eine intakte Rallyedynamik aufweist, wird diese nicht gebrochen. Eine weitere Möglichkeit bietet sich, indem Sie den Stopp-Loss jeweils unterhalb, bei Shortpositionen oberhalb, des 38,2 % Retracements platzieren. Dieses Retracement sollte über die eigentlich gehandelte mittelfristige Trendbewegung bemessen werden.
Wie können Sie nun an den Märkten profitieren. Dafür wurden mehrere charttechnische Setups benannt, die auch miteinander kombiniert werden können und sollten. Suchen Sie nur nach Tradingsetups, bei denen mehrere charttechnisch relevante Faktoren zusammenkommen um die Trefferwahrscheinlich des Tradings nachhaltig zu erhöhen. Darüber hinaus lassen sich so die Positionen in den meisten Fällen enger absichern, was das Chance/Risiko Verhältnis ebenfalls erhöht. Lassen sich dann, im Bezug zum übergeordneten Trend, Möglichkeiten mit einem Chance/Risiko Verhältnis von wenigstens 2 identifizieren, können diese mit einem klar definierten Kapitalrisiko eingegangen werden. Nachdem ein zum Verlustausgleich notwendiger Gewinn mitgenommen wurde, bietet es sich an, Tradingpositionen so lange wie möglich im Trend laufen zu lassen, was der Hauptpunkt bei einem dem Trend folgenden Ansatz ist. So ist es dann auch nicht notwendig, ständig nach neuen Tradinggelegenheiten zu suchen, die einen kleinen Gewinn versprechen. Konzentrieren Sie sich also auf die zwar selteneren, dafür aber guten Gelegenheiten. Wenn Sie dann den Gewinnpositionen den Raum lassen um sich mit einem intakten Trend zu entwickeln, die Verlustpositionen aber schnell glattstellen, sind im mittelfristigen Zeitfenster hohe Kursgewinne möglich.
Quellenhinweis:
Marko Strehk - Technischer Analyst und Trader bei GodmodeTrader.de