Sonntag, 23. Dezember 2007
Mittwoch, 19. Dezember 2007
Freitag, 26. Oktober 2007
Die Dow-Theorie: Der Markt weiß alles
Sie wurde von Charles H. Dow in einer Serie von Leitartikeln im Wall Street Journal in den Jahren 1900 bis 1902 begründet. Nach Dows Tod im Jahre 1902 wurden diese Ansätze von seinen Nachfolgern weiterverfolgt und zu einer Theorie ausgebaut. Die Basisannahme der Theorie besagt, dass sich die Mehrheit aller Aktien an der Börse in gleicher oder ähnlicher Weise verhält. Nur wenige Aktien weisen ein grundsätzlich anderes Verhaltensmuster auf. Diese Annahme ermöglichte es nun, den Gesamtmarkt durch einen Index darzustellen.
Charles H. Dow hat 3 Indizes entwickelt, die ihm zur Charakterisierung des Marktverhaltens dienten: den Dow Jones Industrial Average (DJIA), den Dow Jones Transportation Average (DJTA, damals hieß er noch Dow Jones Rail Average) und den Dow Jones Utility Index (DJUI).
Die Dow-Theorie basiert auf 6 Annahmen:
1. Annahme:„Die Indizes spiegeln alle relevanten Informationen wider“
Die Veränderungen in den Indizes reflektieren alle Beurteilungen und Aktivitäten der Marktteilnehmer, die das Marktgeschehen beeinflussen können. Nachrichten über nicht vorhersehbare Ereignisse wie z. B. Naturkatastrophen, Anschläge etc. werden schnell wahrgenommen und ihre Auswirkungen auf Angebot und Nachfrage werden umgehend bewertet und berücksichtigt. Die Indizes sind daher ein unverfälschtes Abbild des Marktgeschehens.
2. Annahme:„Die Index-Entwicklung besteht aus 3 Trendkomponenten“
Der Primärtrend: Ausgedehnte Auf- und Abwärtsbewegungen von einem bis zu mehreren Jahren sind die stärksten Trendsetter.
Der Sekundärtrend: Kurzfristige Schwankungen mit einer Dauer von mehreren Monaten bis zu 1 Jahr heben die Auf- bzw. Abwärtsbewegungen des Primärtrends teilweise wieder auf.
Der Tertiärtrend: Fluktuationen von wenigen Tagen bis zu 2 Monaten Länge haben nur insofern eine Bedeutung, als sie Bestandteil der Sekundärbzw. Primärtrends sind. Ihre Interpretation kann irreführend sein, da die Aktienkurse bis zu einem gewissen Grad, z. B. durch institutionelle Anleger oder auch Börsen-Publikationen, manipulierbar sind. Für Prognosen haben sie daher keine Bedeutung.
3. Annahme:„Die zukünftige Aktienkurs-Entwicklung lässt sich aus dem vergangenen Marktgeschehen ableiten“
Solange jeder Kursanstieg ein höheres Niveau erreicht als der vorherige und jeder Abschwung auf einem höheren Niveau gestoppt wird als der vorherige, ist der Primärtrend aufwärts gerichtet. Wir befinden uns in einem „Bull Market“, einem Bullenmarkt.
Der Primärtrend ist abwärts gerichtet, solange jeder Abschwung ein tieferes Niveau erreicht als der vorherige und jeder Aufschwung vor dem Erreichen des vorherigen Niveaus zum Halten kommt. Dann befinden wir uns in einem „Bear Market“, einem Bärenmarkt.
Eine Umkehr in der Richtung des Primärtrends liegt dann vor, wenn
in in einem Bull Market ein Hoch das Niveau des vorherigen Niveaus nicht erreicht und das folgende Tief das Niveau des vorherigen Tiefs unterschreitet (Trendumkehr vom steigenden zum fallenden Markt);
in in einem Bear Market ein Tief das Niveau des vorherigen Tiefs nicht unterschreitet und das folgende Hoch das Niveau des vorherigen Hochs übertrifft (Trendumkehr vom fallenden zum steigenden Markt). Wir werden dies später im Rahmen der Chartanalyse erläutern.
4. Annahme:„Die Umsätze liefern eine zusätzliche Trendaussage“
Im Allgemeinen sollten die Umsätze steigen, wenn sich die Kurse in Richtung des vorliegenden Primärtrends bewegen („Volume goes with the trend“). Im Bull Market sollten die Umsätze steigen, wenn die Kurse steigen und sinken, wenn auch die Kurse sinken. In einem Bear Market ist es umgekehrt. Bei sinkenden Kursen sollten die Umsätze steigen und bei steigenden Kursen sinken.
Tritt diese Entwicklung nicht ein, so kann dies ein Anzeichen für eine Trendumkehr sein. Informationen zur Trendumkehr können aus der Betrachtung der Indizes und der Umsätze gewonnen werden. Eine isolierte Betrachtung sollte nicht durchgeführt werden; sie kann leicht irreführend sein.
5. Annahme:Die Dow-Linie
Eine Dow-Linie liegt dann vor, wenn die beiden Indizes DJIA und DJTA für einen Zeitraum von mindestens 2 Wochen in einem Bereich von ca. 5% um ihren Mittelwert schwanken. Die Richtung des Ausbruchs aus dieser Formation ist ein Indikator für die zukünftige Richtung des Primärtrends. Je länger die Indizes in der Formation verharren, desto verlässlicher ist die Information bezüglich der neuen Trendrichtung. Brechen beide Indizes nach oben aus der Formation aus, so ist mit einem Aufwärtstrend zu rechnen.
6. Annahme:Das Prinzip der Bestätigung
Dieses Prinzip besagt, dass kein Index allein das Signal einer Trendumkehr geben kann. Eine Umkehr muss durch beide Indizes angezeigt werden. Ein Trend bleibt bis zu einer signalisierten Umkehr bestehen.
Quelle: Technische Analyse
Sonntag, 23. September 2007
Neue Erkenntnisse
In den letzten Jahren konnte man der Praxis frönen: kaufen und liegen lassen. Diese Zeit ist vorbei und so sind sicherere Methoden zur Titelauswahl gefragt. Einfach auf Vorrat Hebelprodukte zu kaufen, nur weil die UL in den letzten Wochen tief gefallen sind - man denke z.B. an die Bankwerte - ist out. Wieso gutes Geld ins solchen Titeln binden auf die Gefahr hin, dass die Musik anderweitig aufspielt oder die derzeit totgesagten sich noch auf Monate hinaus weiter mumifizieren? Ich gebe zu, ich hatte früher auch oft so gehandelt: "Es ist optisch nach dem Kursverfall wieder so günstig geworden, dass muss zwangsläufig auch wieder steigen."
In dieses Kapitel gehört auch das Thema "Abstauberli". Auch hier wird es nicht mehr so sein, dass man mit viel Hoffnung einsammelt, nur weil der Kurs gefallen ist.
Calculator hat schon vor einiger Zeit sein visualisiertes Ampel-System hier vorgestellt. Es ist einfach zu handhaben und signalisiert auf einen Blick Handlungsopportunitäten. Meine zukünftigen Einschätzungen werden ebenfalls auf dieser Basis erfolgen. Wichtig ist dabei, dass (von speziellen Situationen als Ausnahmen abgesehen) ausschliesslich auf charttechnische Signale abgestützt wird und zwar in der Reihenfolge [w] Wochenchart / [d] Tageschart. Es gibt kein Kaufsignal aufgrund des [d], wenn [w] nicht dazu passt.
Damit ist weitgehend gewährleistet, dass mentale psychologische Einflüsse nicht zu einem Fehlentscheid führen. Das Investment wird nur dann ausgeführt, wenn die Chancen entsprechend gut von der Charttechnik her untermauert sind. Beispielsweise kann die UBS fundamental noch so solide daherkommen, wenn der Markt sie als gefallenen Engel einstuft (was aufgrund der Chartindikatoren ausgewiesen ist), steht sie nicht auf dem Einkaufszettel. Kommt schon gut und ist doch solide und weiss was der Geier immer alles so suggeriert wird, hat hier nichts zu suchen. Insofern gilt das auch für alle die in letzter Zeit so deftig gefallen Small-/Mid-Caps. Gefühlsduselei und Baugefühle haben hier nichts mehr zu suchen.
Das Ampel-System soll dazu führen, dass Kapital nur dann investiert (gebunden) wird, wenn Kaufsignale aufgrund technisch/qualitativer Fakten mit einem guten CRV ausgelöst worden sind. Sind diese nicht mehr gültig, wird die Position umgehend geschlossen.Es geht es also nicht mehr darum, investiert zu sein, sondern es wird nur gekauft, wenn es ein klares Signal gibt.
Der Grundzustand ist flat, die Handlungsausrichtung mehrheitlich flat/long. Es können aber auch Shortapplikationen angewendet werden. Die Ablauffolge: gelb vor grün, grün Phase, grün vor rot, rot (mit Zwischenstufen). Das ist üblicherweise ein normaler Kursverlauf. Dabei ist es unerheblich, ob sich der allgemeine Markt man in einem übergeordeten Up-/ oder Downtrend befindet. Einzig in dynamikschwachen Seitwärtsphasen wird man keine eindeutigen Signale bekommen. Dann bleibt man flat, weil eben das CRV auch entsprechend ungünstig ist. Zudem hilft das System, die Anzahl der Transaktionen (Kosten) gering zu halten.
Ein Vorteil des Ampel-System ist auch darin zu finden, dass man auf einen Blick weiss, was an einem Tag zu tun ist. Es entfällt die Zeit und der Stress, den ganzen Tag vor dem Monitor zu hocken, weil Positionsänderungen nicht von einer Stunde auf die andere erfolgen. Meistens bleiben 2-3 Tage für eine Neuausrichtung und dies kann vielfach in ruhigen Marktsituationen (auch am Wochenende) durchgeführt werden.
Testweise läuft ab nun auf dem Börsen-Blog Forum die Rubrik "Wochensignale". Sie ist vorerst jedoch nur den am Test teilnehmenden vorbehalten.
Grüsse Oekonom
macht was draus, aber machets guet...
Samstag, 22. September 2007
Mosaik
Man beachte:
- Der Ausschnitt mit einer täglichen Beurteilung entspricht den ersten drei Wochen im September 2007.
- Für eine Beureilung benötige ich max 1-2 Sektunden, benötige ich länger, ist dies ein typisches Zeichen für GELB.
- Die Beurteilung erfolgt ohne dass ich zuvor die Bewertung des Vortags konsultiert habe. Daher können "Rückschläge" vorkommen.
- Besonders schöne Reihen bei BKWN, KABN, VCH
Freitag, 21. September 2007
Farbenlehre
- ROT ...Indikatoren fallen, Kurs fällt
- ROT- ... Indikatoren fallen mehrheitlich (MACD), stehen jedoch im überverkauften Bereich
- GELB+ ...Indikatoren drehen ins Positive
- GRÜN ...Alle Indikatoren steigen, Kurs steigt mit
- GRÜN- ...Indikatoren sind im überkauften Bereich, MACD noch gut, nachlassende Kraft, jetzt kaufen nur noch die Hausfrauen
- GELB- ...Indikatoren drehen ins Negative
- GELB ...Keine Aussage möglich (auch als Schlangenlinie/Tilde)
Check it out!
Freitag, 29. Juni 2007
Mittwoch, 27. Juni 2007
für Anfänger
Für längerfristigen Erfolg braucht alle Elemente (Charttechnik, Erfahrung, Mut und Coolness). Denn, was nützt dir die hervorragende Charttechnik, wenn du danach nicht konsequent danach handelst? Zu oft wirst du den Kopf in deine Hände legen und denken: "wieso habe ich nicht damals...?" Erfahrung hilft sich in gewissen Zeiten zurück zu halten. Mut und Coolness braucht es in Zeiten wie diesen sowieso. Also: eine gute Mischung macht es aus.
Erste Schritte macht man am einfachsten, wenn man sich etwa 10-20 Aktien aussucht und diese gemütlich täglich beobachtet und sich Notizen macht (z.B. mit Farben, siehe hier). Dann schreibt man sich auf, welche Optionen man gekauft hätte und wann man sie wieder verkauft hätte. Ist dieser Erfolg nachweisbar auf Papier (!), kann man sich in kleinen Schritten an die Umsetzung mit echtem Geld machen.
Samstag, 16. Juni 2007
Money Management
Die überragende Mehrheit der Trader verwendet viel zu viel Zeit für aufwendige Systeme oder magische Methoden, die höhere Gewinne implizieren, statt erst einmal ein generelles Verständnis für die Märkte zu entwickeln sowie ein ausgeklügeltes Money Management zu verinnerlichen. Dabei ist es wichtiger, über ein mittelmäßiges System und gutes Money Management zu verfügen als über ein sehr gutes System und ein schlechtes Money Management.
Doch, bevor wir zu den Einzelheiten kommen, soll der Begriff Money Management einmal definiert werden.
Definition
Money Management dient der Sicherung von bestehendem und angesammelten Kapital. Ohne die Anwendung und genaue Einhaltung von Money Management-Regeln werden Sie selbst mit der besten Trading-Strategie erfolglos sein. Risk- und Money Management sind meiner Ansicht nach die entscheidenden Elemente eines erfolgreichen Trading Plans.
Money Management konzentriert sich auf folgende Punkte:
· Welcher Anteil am gesamten verfügbaren Kapital soll investiert werden?
· Wieviel sollte bei einem einzelnen Trade riskiert werden?
· Wie stark soll die verwendete Hebelwirkung sein?
· Wie kann ich Verluste prognostizieren und mein Kapital bewahren?
Die Antworten auf diese vier wesentlichen Fragen ergeben sich auch aus dem Kapital, das Ihnen zur Verfügung steht und ihrer zuletzt erzielten Trading-Performance. In Erwägung zu ziehen ist auch die Arbeit mit Margen, Optionen oder Termingeschäften, zu der wir im weiteren Verlauf dieser Serie noch kommen werden.
Im folgenden soll einerseits ein erster Einblick in das Risiko, mit dem Trader konfrontiert sind, gegeben werden und andererseits sollen erste Regeln des Money Managements erläutert werden.
Ich bin davon überzeugt, dass die Einhaltung dieses Regelwerkes aus einem mit Verlust arbeitenden Trader einen erfolgreichen Trader machen kann. Der Grund liegt darin, dass dieses Regelwerk den Trader zum richtigen Umgang mit seinem Geld zwingt und ihn von seinen negativen Eigenschaften abhält. Letztendlich ist natürlich im höchsten Maße die Disziplin des Traders für seinen Erfolg ausschlaggebend, denn er muss sich natürlich auch an diese Regeln halten.
Risiken und Money Management-Regeln
Die Kapitalbewahrung ist für das langfristige Überleben eines Traders von herausragender Bedeutung. Das einzig legitime Ziel des Tradens oder Investierens ist, Geld zu verdienen. Wenn Sie nur wegen des Nervenkitzels traden, dann betreiben Sie wahrscheinlich den teuersten Sport, den es auf Erden gibt.
Das Ziel eines jeden Money Managements ist recht einfach: Wenn es befolgt wird, dann wird es Sie zwingen Verluste zu begrenzen und Gewinne laufen zu lassen. Die meisten Anfänger und der größte Teil der Fondsinvestoren nähern sich jeder Trading-Entscheidung mit nur einer Frage: Wie hoch ist der voraussichtliche Gewinn, den ich erwarten kann? Aber schon die Gegenfrage lässt Zweifel an dieser alleinigen Trading-Entscheidung: Kann ich überhaupt einen Gewinn erwarten? Die beschriebenen Marktakteure scheitern zudem an einer Frage, die weitaus wichtiger ist, aber leider häufig übersehen wird: Wie hoch ist das Verlustpotenzial?
Wenn Trader die Wahl hätten, einerseits einen Verlust zu vermeiden und andererseits in vollem Umfang an einem Gewinn zu partizipieren, dann führt im Regelfall der erste Gedanke auf die letztere Wahl. Aber ist dies wirklich die bessere Wahl? Nein, Verluste zu vermeiden beziehungsweise Verluste zu minimieren ist weitaus wichtiger für die langfristige Performance als große Profite einzustreichen. Warum das so ist? Ganz einfach, aufgrund zweier einfacher mathematischer Prinzipien:
1. Je mehr ihr Account oder Portfolio wächst, desto größer wird der absolute Verlust eines gegebenen Verlust-Trades auf ihr gesamtes Trading-Kapital haben.
2. Sie benötigen einen weitaus größeren prozentualen Gewinn, um einen gegebenen Verlust auszugleichen.
In der folgenden Regel 1 des Money Managements soll die Bedeutung der erwähnten Verlustminimierung anhand dieser zwei einfachen mathematischen Prinzipien erläutert werden.
Regel 1: Minimieren Sie Verluste!
So einfach es sich auch anhört: Die Unfähigkeit, Verluste zu begrenzen ist der Hauptgrund, weshalb die meisten Trader schon nach einem Jahr aus dem „Trading-Spiel“ ausscheiden.
Nur wenige Trader verstehen die mathematischen Beziehungen zwischen Gewinnen und Verlusten. Ein einfach klingender Hinweis und zugleich eine eindringliche Warnung lautet: Wenn ein Trader Geld verliert, dann hat er fortan einen geringeren Kapitalstamm, mit dem er sein Geld verdienen kann. Um seinen Verlust wettzumachen, muss der Trader eine substanziell höhere Performance zur Erzielung von Vermögen erbringen als er bei seinen schlechten Trades verloren hat. Abbildung 1 verdeutlicht diesen Zusammenhang:
Ein Verlust von 10% kann noch relativ leicht verkraftet werden. Der Trader braucht eine Performance von 11%, um die Höhe seines alten Tradingkontos wieder herzustellen. Ein Drawdown von hingegen 20% stellt sich schon etwas problematischer dar. Hier ist es eine Performance von 25%, die der Trader für das „Recovery“ benötigt. Beträgt der Verlust nun 30%, was in den volatilen Märkten schnell passieren kann, wenn ein Trader über kein Money Management verfügt, dann muss er schon eine Performance von 43% mit seinem stark reduzierten Tradingkonto erwirtschaften, um wieder dahin zu kommen, wo er schon einmal mit seinem Tradingkonto gewesen ist. Das Erzielen einer Performance von 43% kann den Trader eine sehr lange Zeit beschäftigen, insbesondere vor dem Hintergrund, dass er nach einem „Drawdown“ derartiger Größenordnung sehr wahrscheinlich massive Einbussen seiner mentalen Kontrolle hinnehmen muss. Aller Voraussicht nach wird er bereit sein, mehr Risiko auf sich zu nehmen, um sein Geld wieder ‚reinzuholen‘. Wahrscheinlich wird er seine Trades nicht mehr so genau planen, geschweige denn ausführen, wie es zu seinen erfolgreichen Zeiten noch der Fall gewesen sein mag. Kurzum: Ein Verlust von 30% ist neben dem finanziellen Fiasko auch ein herber Rückschlag für die Psyche des Traders - in jeder Hinsicht. Noch höhere Drawdowns von 40% oder gar 50% verdeutlichen den geometrischen Anstieg der benötigten „Performance to Recovery“ nur allzu deutlich, wie der obigen Tabelle zu entnehmen ist.
Wer einmal auf der Verliererstraße war, weiß, dass er bereit gewesen ist, mehr zu riskieren, um sein verlorenes Kapital wieder zurückzuerobern. In den allermeisten Fällen gelingt es nicht, diese Verluste aufzuholen, weil das Risiko nicht kontrolliert wurde. In der Tat müssen die meisten Trader deshalb aufgeben, weil sie sich aus einem „Drawdown-Loch“ heraustraden wollen. Dabei würde sie in erster Linie gutes Money Management von diesem Loch fernhalten! Je tiefer jedoch ein Trader fällt, desto rutschiger wird dieses Loch.
Sie müssen schon im Voraus wissen, wieviel Sie verlieren dürfen beziehungsweise wieviel Sie zu riskieren bereit sein dürfen - wann und bei welchem Zahlenständen Sie ihre Verluste begrenzen - sei es in Abhängigkeit von der Höhe ihres Tradingkontos oder sei es abhängig von dem einzelnen Trade. Wie Sie hier konkret vorgehen können, soll ihnen an späterer Stelle dieser Serie demonstriert werden.
Bedenken Sie generell den Unterschied zwischen Profis und Amateuren: Profis steigen aus, sobald sie Schwierigkeiten nur riechen oder sie begrenzen mit striktem Positionsmanagement ihre Verluste. Sie steigen erst dann wieder in die Märkte ein, sobald sie ein ihrem Tradingprofil entsprechend hohes Ratio zwischen Gewinnmöglichkeit auf der einen Seite und Verlustrisiko auf der anderen Seite sehen. Amateure hingegen sind sich der spezifischen Risiken nicht oder nur in unzureichendem Maße bewusst. Sie planen und wählen ihre Trades nicht sorgfältig aus und verstehen es nicht, eine Position hinsichtlich verschiedener Risikoerwägungen einzugehen und zu managen. Sie hängen zu sehr an ihrem Ego und möchten sich Verlusttrades nicht eingestehen. Dementsprechend bleiben sie an ihren Verlustbringern kleben und opfern ihre Positionen der Hoffnung.
Regel 2: Werden Sie langsam aber kontinuierlich reich!
Ein Trader, der über ein 25,000-Dollar-Tradingkonto verfügt und sich ausrechnet, dass er in beispielsweise drei bis vier Jahren Millionär sein wird, ist wie ein Teenager, der von zu Hause ausreißt und nach Hollywood geht, um ein bekannter Popstar zu werden. Nur Amateure versuchen, schnell reich zu werden. In der Regel zerstören sie sich mit ihrem ungebannten Siegeswillen selbst, weil sie zu große Risiken auf sich nehmen und ihnen ihr Zeitplan für das Millionärs-Dasein eine immer größer werdende Pistole auf die Brust setzt. Lassen Sie es langsam angehen und konzentrieren Sie sich darauf, mit Verlusten umzugehen – die Gewinne kommen dann von ganz allein.
Für die meisten Trader ist das einzige wichtige Kriterium, mit dem eine Performance beurteilt wird, der absolute Gewinn. Konsequenterweise locken die meisten Trading Systeme, die auf dem Markt erhältlich sind, mit Performance-Ausweisungen von 80%, 100%, oder sogar 300% durchschnittliche Jahresperformance. Aber ist das wirklich entscheidend? Dieser Frage gehen wir in Kürze nach.
Ist es nicht ironisch, dass für fast alle erfolgreichen Trader, die Millionen an den Märkten verdient haben, diese durchschnittliche Jahresperformance das Letzte ist, worauf sie achten, wenn sie die Qualität eines Trading Systems mit der involvierten Trading-Strategie beurteilen?! Was dieser Trader-Elite viel wichtiger ist, sind Kriterien wie Risiko, Maximaler Drawdown, Länge der Drawdowns, Volatilität und ein ganzes Sortiment von anderen risiko-orientierten Parametern. Nur wenn alle Risiko-Kriterien erfüllt werden, fragen sie nach der durchschnittlichen Jahresperformance! Das hat seinen guten Grund.
Denn letztere, also die durchschnittliche Jahresperformance, mit der mancher Fonds in den Medien wirbt, sagt nicht viel aus. Schauen Sie sich dazu bitte die folgende Tabelle an, in der statt zweier Fonds ersatzweise die Performance zweier sehr unterschiedlicher Trader beleuchtet werden soll:
Die Frage, welche Sie sich zu dieser Tabelle stellen sollten, lautet:
Welcher Trader hatte nach dem 10. Jahr mehr Geld verdient?
Trader A: Durchschnittliche jährliche Performance = 20,7%
Trader B: Durchschnittliche jährliche Performance = 18%
Die Antwort auf die eben gestellte Frage lautet: Trader B!
Die Tatsache, dass Trader B mehr Geld machte als Trader A ist in Anbetracht der Tabelle vielleicht erst einmal erstaunlich. Zwar hat Trader A eine höhere durchschnittliche Performance (von 20,7%) erreicht, aber Trader B hat nach zehn Jahren eine höhere kumulierte Performance („compound annual performance“) erzielt. Das heißt, er hat effektiv mehr Geld auf seinem Trading-Account verdient als Trader A. Um es in Zahlen auszudrücken: Nach zehn Jahren hat Trader B, unser „Meister der Kontinuität“, den ich einmal „Mister 18%“ nenne, aus $100,000 satte $523,400 gemacht. Kumulierte Performance nach zehn Jahren der Kontinuität: + 423,4%.
Trader A, der eigentlich ‚nur‘ in zwei Jahren mit einem Ausreißer zu kämpfen hatte, und sich ansonsten eigentlich „ganz gut geschlagen“ hat, hat nach zehn Jahren eine um ca. $1,000 niedrigere kumulierte Performance. Oder in Prozent ausgedrückt: Trader A hat eine kumulierte jährliche Performance von 17,98% und Trader B 18%. „Okay...“, mag man mir vielleicht jetzt entgegensetzen, „...aber das Ergebnis ist in etwa gleich, was ist schon ein Tausender!?“ Darauf möchte ich eigentlich gar nicht hinaus. Denn eines ist besonders auffällig und entscheidend: Trader A hat in sage und schreibe acht Jahren eine bessere Performance hingelegt als Trader B und trotzdem unterliegt er unserem „Mister 18%“. Die zwei Jahre, in denen er einen Drawdown verzeichnen musste, haben ihm demzufolge richtig zugesetzt! Zudem hat Trader A schwer kämpfen müssen. Hätte er nicht im zehnten Jahr mit einer 56%igen Performance (seiner besten in zehn Jahren) und dem Gutdünken von Göttin Fortuna noch mal so richtig aufgeholt, wäre er weit hinter „Mister 18%“ gelandet. Denn...noch im neunten Jahr lag Trader B weit vor Trader A. Trader B wirkt besonnener und ausgeglichener als Trader A - ein kühler, berechnender Typ. Er wirkt äußerst geduldig und so, als ob er auf seine Chancen wartete.
Was ich Ihnen mit diesem Beispiel klarmachen will: Die Kontinuität spielt eine ganz entscheidende Rolle! Ziel sollte es sein, kontinuierliche kleine Gewinne auszuweisen statt zu versuchen, „Hau-den-Lukas-Trades“ zu machen, die zunächst eine gewaltige Performance versprechen, sich aber im Nachhinein als Schlag auf den großen Zeh herausstellen. Zu diesen kontinuierlichen kleineren Gewinnen gehört viel Geduld, mittels derer man auf seine Chancen mit der entsprechenden „Edge“ wartet. Trading hat demnach auch sehr viel mit Warten zu tun – Warten auf die „Edge“! Man muss auch nicht jeden Tag traden. Das gilt insbesondere dann, wenn die Edge zu klein ist.
Zum Trading gehört auch Bescheidenheit. Rechnet man sich eine kontinuierliche monatliche Performance von „nur“ 3% aus, so kommt man auf ein Jahresendergebnis von +42,6%! Das ist weit mehr als die 18% von Trader B und weitaus mehr als 90% aller Trader überhaupt verdienen. Nach 10 Jahren wären es natürlich viel, viel mehr! Und es ist zu schaffen, wenn man diszipliniert ist und konsequentes Money Management anwendet!
Ich setze mir beim Trading monatliche Ziele, die vernünftig, also realistisch sind. Ich rate von Tageszielen ab! Tagesziele, wenn sie nicht erreicht werden, führen geradewegs ins Desaster, wenn nämlich der Trader seinen Tagesschnitt wieder erreichen will und bereit ist für dieses Ziel mehr zu riskieren. Dies endet in den meisten Fällen in grösseren Drawdowns. Der Trader gerät mit allergrösster Wahrscheinlichkeit aus dem mentalen Gleichgewicht. Gerade in diesen Situationen ist die Folge das sogenannte Overtrading: Trades werden nicht mehr sorgfältig ausgewählt und geplant; der Trader spielt Nintendo im Level II. Von Jahreszielen rate ich auch ab. Es ist einfach zu schwer, die Aktienmärkte und die Chancen beziehungsweise Risiken, von und mit denen wir leben, für ein ganzes Jahr im Voraus abzuschätzen. Konzentrieren Sie sich besser Monat für Monat wieder aufs Neue, also am besten so, als fingen Sie wieder von vorne an, so als wäre nichts geschehen. Geben Sie sich nach einem schlechteren Monat auf gar keinen Fall dem Gedanken hin, Sie müssten ihre Verluste unbedingt wieder reinholen! Alleine der Gedanke daran kann Sie total aus dem Konzept bringen!
Bedenken Sie bitte auch folgendes: Jemand, der beispielsweise jährlich 25% Gewinn erwirtschaftet, spielt in der “1. Trader-Bundesliga”. Viele Spitzenmanager würden ihren Erstgeborenen opfern, um dies zu übertreffen. Ein Trader, der sein Geld innerhalb eines Jahres verdoppeln kann, gehört zu den absoluten Top-Stars in dieser Liga.
Wenn Sie sich bescheidene Ziele setzen und konsistent ihre Gewinne erzielen, dann werden Sie sehr weit kommen! Wenn Sie 30% jährlich machen, dann gibt es Leute, die Ihnen einen roten Teppich ausrollen würden und Sie bitten würden, ihr Geld zu verwalten. Entscheider aus der Fondsbranche genauso wie Privatpersonen.
Traden Sie, um eine bestmögliche Performance zu erzielen, mit stetigen Gewinnen und nur geringen Verlusten.
Quelle: GodmodeTrader.de
Montag, 7. Mai 2007
The Bearish Diamond Formation
Mehr Informationen
Dienstag, 1. Mai 2007
Trendbestimmung mittels StochRSI
Samstag, 21. April 2007
Psychologie und Trading
Was verbirgt sich hinter diesen sieben Schritten zur Meisterschaft? Im Grunde die vollständige Entwicklung des Menschen. Da diese Entwicklung universell in jedem Menschen schlummert und ihn zur Vollständigkeit hin antreibt, kann dieser Weg überall Anwendung finden. Wer ein Meister der Kampfkünste werden will, muss ihn genauso gehen, wie jemand, der ein Meister der Finanzmärkte will. Künstler gehen ihn, Mütter gehen ihn, ja selbst die Assasine und taktischen Spione des alten Japans wurden nach diesen Maßgaben entwickelt.
Die sieben Stufen sind:
1. Stufe: Materielle Grundlagen
2. Stufe: Der innere Antrieb, das Motiv
3. Stufe: Technik und Vernunft
4. Stufe: Leben und Erfahrungen
5. Stufe: Intuition
6. Stufe: Loslassen
7. Stufe: Die Meisterschaft
Quelle:
Thomas Lojek, Zen Psychologie und Trading
Der Umgang mit Gewinnpositionen - Wie nehme ich Gewinne mit?
Ein weiteres Beispiel, warum es sinnvoll ist, die bestehende Position solange wie möglich mit dem Trend laufen zu lassen, ist die Aktie von Softbank, die in Abbildung 26 im Wochenchart dargestellt ist. Hier kam es im August 2005 zu einem Ausbruch aus einer über mehrere Jahre gebildeten symmetrischen Dreiecksformation. Zuvor fiel der Kursverlauf unterhalb der Dreiecksunterkante zurück, was sich auf Basis des Tagescharts als Flagge erkennen lässt und eine günstigere Absicherung einer in den Ausbruch aus dem Dreieck eingegangen Position zuließ. Das Ziel dieser Flagge wurde bei 38,5 Euro schnell erreicht, so dass die Position halbiert und der Stopp-Loss für die Restposition auf den Einstieg angehoben werden konnte. Wie sie im Kursverlauf sehen können, stieg die Aktie aber in der Folge noch sehr stark weiter und weist zum Zeitpunkt der Darstellung gegenüber einem Einstieg an der Dreiecksoberkante einen Gewinn von über 90 % auf.
Hier sollte nochmals verdeutlicht werden, dass sich ein Markt problemlos viel stärker bewegen kann als erwartet, wenn ein Trend erstmal etabliert wurde. Insofern bietet es sich an, eine Tradingposition so lange laufen zu lassen wie es der Markt zulässt, um ein Maximum an Gewinn daraus zu ziehen. Möglichkeiten einen Stopp-Loss nachzuziehen gibt es viele. Zum einen kann der Stopp-Loss sinnvoll jeweils unter das letzte kurzfristige Konsolidierungstief gesetzt werden. Die Position wird nach diesem Prinzip erst dann aufgelöst, wenn der Trend, gemäß der anfänglich beschriebenen Trenddefinition, wahrscheinlich beendet ist. Darüber hinaus bietet sich die Möglichkeit, den Stopp-Loss an der exp. GDL 50 anzupassen. Solange der Markt eine intakte Rallyedynamik aufweist, wird diese nicht gebrochen. Eine weitere Möglichkeit bietet sich, indem Sie den Stopp-Loss jeweils unterhalb, bei Shortpositionen oberhalb, des 38,2 % Retracements platzieren. Dieses Retracement sollte über die eigentlich gehandelte mittelfristige Trendbewegung bemessen werden.
Wie können Sie nun an den Märkten profitieren. Dafür wurden mehrere charttechnische Setups benannt, die auch miteinander kombiniert werden können und sollten. Suchen Sie nur nach Tradingsetups, bei denen mehrere charttechnisch relevante Faktoren zusammenkommen um die Trefferwahrscheinlich des Tradings nachhaltig zu erhöhen. Darüber hinaus lassen sich so die Positionen in den meisten Fällen enger absichern, was das Chance/Risiko Verhältnis ebenfalls erhöht. Lassen sich dann, im Bezug zum übergeordneten Trend, Möglichkeiten mit einem Chance/Risiko Verhältnis von wenigstens 2 identifizieren, können diese mit einem klar definierten Kapitalrisiko eingegangen werden. Nachdem ein zum Verlustausgleich notwendiger Gewinn mitgenommen wurde, bietet es sich an, Tradingpositionen so lange wie möglich im Trend laufen zu lassen, was der Hauptpunkt bei einem dem Trend folgenden Ansatz ist. So ist es dann auch nicht notwendig, ständig nach neuen Tradinggelegenheiten zu suchen, die einen kleinen Gewinn versprechen. Konzentrieren Sie sich also auf die zwar selteneren, dafür aber guten Gelegenheiten. Wenn Sie dann den Gewinnpositionen den Raum lassen um sich mit einem intakten Trend zu entwickeln, die Verlustpositionen aber schnell glattstellen, sind im mittelfristigen Zeitfenster hohe Kursgewinne möglich.
Quellenhinweis:
Marko Strehk - Technischer Analyst und Trader bei GodmodeTrader.de
Das Risiko nicht überziehen - Kapitaleinsatz
Solange die Verluste gering gehalten werden, ist ein nur geringfügig höherer Gewinn notwendig, um das Startkapital wieder zu erwirtschaften. Bei einem Verlust des Tradingkontos von 10 % sind beispielsweise ca. 11 % anschließend notwendig, um den Ausgangszustand wieder herzustellen. Verliert der Trader hingegen 25 % des Tradingkontos, müssen bereits ca. 33 % gewonnen werden, nur um den Ausgangszustand wieder herzustellen. Bei einem Verlust von 50 % muss sogar das verbliebene Tradingkapital anschließend verdoppelt werden. Kann der Trader diesen Gewinn erwirtschaften, was nach einem derartigen Einbruch im Tradingkonto auch mental deutlich schwieriger geworden sein dürfte, ist aber nur der Ausgangszustand wieder hergestellt tatsächlich und noch nichts gewonnen. Dramatisch wird der notwendige Kursgewinn bei einem Verlust des Anfangskapitals, der über 50 % des Tradingkontos hinausgeht, wie aus der Übersicht in Bild 23 ersichtlich wird. Es ist also entscheidend, von Beginn an die Verluste so gering wie möglich zu halten und keinen größeren Drawdown im Tradingkonto zu riskieren. Der Drawdown ist ein Maß für den Kapitalverlust, ausgehend vom jeweils höchsten Stand des Tradingkapitals. Günstig ist es, nicht mehr als 1 % des Tradingkapitals in einem einzelnen Trade zu riskieren, da dann auch bei einer Serie von Verlusttrades das Gesamtrisiko noch überschaubar bleibt. Kommt es zu einer Serie an Verlusttrades, kann der Trader eine eingehende Fehleranalyse betreiben, ohne auf einen massiven Kapitalverlust im Tradingkonto zu blicken.
Wenn Sie für sich einen maximalen Verlust je Trade festlegen, kann hieraus auch der Kapitaleinsatz abgeleitet werden. Bei jeglichem Tradingsetup kann und sollte im Vorfeld ein Kursniveau identifiziert werden, an dem die einzugehende Position glattgestellt wird. Für den Fall, dass sich der Trade nicht wie erwartet entwickelt. Ist dieses Kursniveau festgelegt, kann die Spanne zwischen Einstiegs- und maximalem Ausstiegskurs ermittelt werden. Hinzu kommen ein fester oder prozentualer Anteil für Transaktionskosten sowie ein Anteil für Slippagekosten. Letztere sind die Kosten für den Spread zwischen dem Ankaufs- und Verkaufskurs sowie für eine schlechter als erwartete Orderausführung. An einem Beispiel soll die Ermittlung des Kapitaleinsatzes für eine Tradingposition erläutert werden. Angenommen werden dabei ein Tradingkonto in der Höhe von 100.000 Euro, ein erwarteter Einstiegskurs in eine Longposition bei 50 Euro sowie ein maximaler festgelegter Ausstiegskurs von 47 Euro.
Riskiert werden also 6 % Kursverlust von 50 Euro auf 47 Euro. Hinzu kommt ein Anteil an Transaktionskosten in Höhe von 0,6 % für den Ankauf und ebenso für den Verkauf. Für Slippage werden je 0,2 % beim Einstieg und beim Ausstieg angesetzt. Er ergibt sich damit ein Gesamtrisiko für den Trade von 6,0 % + 0,6 % + 0,6 % + 0,2 % + 0,2 % = 7,6 %. Wenn Sie jetzt davon ausgehen, bei einem solchen Trade den Betrag von 1 % des Tradingkapitals zu riskieren, bei 100.000 Euro entspricht dies genau 1.000 Euro, dann können 13.158 Euro in diesem Trade eingesetzt werden. Entwickelt sich der Basiswert nicht wie erwartet, und fällt bis auf 47 Euro zurück, dürften dann nicht mehr als ca. 1.000 Euro verloren werden. Das Risiko je Trade liegt in Ihrem ermessen, auch 2 % des Kapitals können bei entsprechendem Gesamtmarktumfeld je Trade durchaus riskiert werden. Bei einem Risiko von 10 % je Trade wird es allerdings schnell gefährlich. Allein 4 Verlusttrades in Folge genügen dann, um das Tradingkonto um fast 35 % schrumpfen zu lassen. Anschließend wird dann aber ein Gewinn von 52 % nötig, um diese Verluste auszugleichen. Bedenken müssen Sie auch, dass es in der eingegangenen Position zu einem Gap, einer Kurslücke, kommen kann, die über den geplanten Ausstiegskurs führt. Ein solches Gap führt dann in jedem Fall zu einem vorher nicht kalkulierten zusätzlichen Verlust.
Quellenhinweis:
Marko Strehk - Technischer Analyst und Trader bei GodmodeTrader.de
Freitag, 20. April 2007
Wieviel Infos braucht der Anleger?
Am Anfang dachte ich noch, ich müsse alle verfügbaren Informationen zusammentragen, lesen, studieren, analysieren, abwägen, in Excel-Sheets kategorisieren, berechnen und mit den vielen Indikatoren vergleichen, abstimmen und interpretieren. Ich versuchte mich mit einem ausgeklügelten System, in dem ich jeden einzelnen Indikator bewerten wollte, so dass am Schluss ein völlig emotionsfreies Urteil (Call, Put, jeweils + und - , Flat) herausspringen würde.
Ich sage euch: es hat nichts gebracht! Die Scheingenauigkeit gab mir vielleicht ein Gefühl von Sicherheit, dass ich wirklich so viel wie nur möglich zusammengetragen habe ("ich geile Siech!") und nur alleine daher Erfolg haben müssten. Doch erfolgreicher war ich deswegen nicht.
Mut zur Lücke
BOE hat bereits früher auf die simple Trade-Methode mit dem CCI hingewiesen. Mir reichen heute BOL, MOM, RSI sowie natürlich der MACD. Dazu kommt ein relativ kurzer Blick auf die Gesamtsituation von Kurs und Indikatoren und ein schnelles (!) Urteil. Linien verwende ich kaum. Wenn, dann um einen schnell erkennbaren Support oder einen Widerstand fest zu halten.
Mit der Zeit bekommt man so einen "Blick" für das Wesentliche, kann genüsslich abstrahieren und daraus eine Handlungsanweisung ableiten. Man konzentriert sich auf die Trends. Diese halte ich auf Papier mit Farben und Zeichen fest:
grün = Call
gelb = unklare Lage
rot = Verschnaufpause, Put
[+] = Position schrittweise aufbauen
[-] = Position schrittweise abbauen
[/] = Geduldsfaden gerissen, Reissleine. Wird die nächsten Tage NICHT beobachtet, um nicht der Versuchung zu verfallen, etwas nach zu rennen.
[!] = Entscheidender Punkt (z.B. Ausbruch) steht bevor, genau beobachten
[i] = (prospektiv) Veröffentlichung von Zahlen, Investorenkonferenz
[D] = (prospektiv) Dividendenabgang
Schaut man am Morgen noch schnell, was die Nachrichtenlage sagt und darum den Trend positiv oder negativ beeinflussen könnte, hat man etwas für seinen Informationstrieb getan. Wilde Aktionitis (die sich meist danach als gerade eben falsch herausstellen) muss aber vermieden werden. Ausschlaggebend sind die Farben auf dem Papier!
Zusammen mit nicht allzu risikoreichen Optionen kann man ausserdem seinen Zeitaufwand pro Tag deutlich reduzieren, denn man hat ja bereits am Abend zuvor die Charts eingesehen/analysiert. Das "ständige vor dem Bildschirm hocken" und "jede Zuckung des Kurses mit einem Adrenalinstoss quittieren" wird hinfällig.
Dass diese Informationsreduktion auch wissenschaftlich bewiesen erfolgreicher ist, konnte ich aus der aktuellen Weltwoche entnehmen. Umsetzung empfohlen.
Viel Erfolg!
Sonntag, 15. April 2007
Warrants-Auswahl: Risk- und Moneymanagement
Am 25. März kam vom MACD das Kaufsignal bei Rieter. Der Kurs schien aus dem Abwärtskanal auszubrechen.
Hat man sich nun einige Warrants dazu betrachtet stellte man für den Einstieg allerdings fest, dass ein Stop von Rieter im Bereich von 590 CHF (Low der letzten 2 Wochen) ein zu grosses Risiko für die Warrants darstellen würde (>20%).
Nun galt es also, ein Kauflimit im Bereich von 10-15% über dem Tief bei 590 CHF (ca. 20. März) zu setzen. Beim RIEKA also bei ca. 0.55 - 0.60, beim RIEKI bei ca. 0.38 - 0.42. Die Geduld hat sich hier ausbezahlt: Man sollte nach Möglichkeit nicht den Kursen nachrennen (Kaufe tief - Verkaufe hoch).
Ein sofortiger Einstieg hätte ein zu grosses Risiko bedeutet und war vom Moneymanagement (nicht mehr als 2% Risiko des gesamten Portfolios) nicht zu vertreten. Am 27. März haben sich dann aber die "gewünschten" Kurse eingestellt. Bei RIEKA wurden über 380'000 Titel zwischen 0.52 und 0.56 gehandelt, bei RIEKI über 260'000 Titel zwischen 0.36 und 0.41.
Nun konnte man sich den IRS beim Basistitel bei 590 CHF setzen - z.B. via SMS-Nachricht. Diese Limite (=Support) wurde dann am 30. März prompt nochmal kurz getestet.
Heute sollte man nun den Stop nachziehen, damit die (Papier-)Gewinne sich nicht wieder in Luft auflösen können. Damit hat man nun quasi ein "freies Risiko", denn die gekauften Titel sind ja bereits tief im Plus. Für das Gesamtportfolio bedeuten sie also kein Risiko mehr für das Moneymanagement - damit steht Geld für andere Investitionen bereit.
Bei www.boerse-online.de gibt es unter der Rubrik Wissen weitere Informationen und auch einige Artikel zum Money- und Riskmanagement.
PS: Die PDF kann man sich runterladen und dann bei Gelegenheit wieder konsultieren. Man weiss ja nie, wann solche "Rezepte" vom frei verfügbaren Bereich verschwinden.
Sonntag, 25. März 2007
Warrants-Auswahl: Beispiel
Nun habe ich gemäss der Anleitung "Warrants-Auswahl für Anfänger" auf www.warrants.ch die Warrants gelistet und nach Volumen sortiert. Durch die Eingrenzungen (Laufzeit > 3 Monate, Strike < 650 CHF) komme ich schon gar nicht in Versuchung, einen Warrant mit hohem Strike oder einen Kurzläufer zu wählen ...
Stammdaten | Kursdaten | Kennzahlen | Liquidität | > | > | > | ||||||||||||||||||||
Term Sheet | ||||||||||||||||||||||||||
DB | RIEDA | |||||||||||||||||||||||||
ZKB | RIEKA | |||||||||||||||||||||||||
ZKB | RIEKI | |||||||||||||||||||||||||
BAER | RIEFA |
Ein kurzer Blick auf "Imp. Vola Brief", "Lvge" und "Spread" zeigt, dass diese Warrants wohl nicht ohne Grund häufig gehandelt werden. Nun kann man noch die bezahlten Kurse der letzten Wochen und Monate (z.B. bei Swissquote) anschauen und sich vor dem Kauf auch gleich überlegen, wo man den Stop setzen will. Bei RIEKI, RIEFA und RIEKA ist dies ca. 20% unter dem letzten Kurs gut möglich, bei RIEDA mit der kürzeren Laufzeit wird dies schon schwieriger.
Quizfrage für Fortgeschrittene: Wieso sind die Warrants bloss alle so "teuer"?